Finden statt suchen! 6 Tipps für die gezielte Stellensuche
Viele Bewerber scrollen sich täglich durch die großen Jobbörsen und werden erschlagen vom Angebot an neuen und immer wiederkehrenden Stellen, die doch alle irgendwie gleich klingen und nie so richtig zu passen scheinen. Von Such-Agenten werden über Nacht die neuesten Anzeigen ins Mail-Postfach gespült, doch am Ende des Tages bleibt das dumpfe Gefühl, nicht so richtig vorwärts gekommen zu sein. Mein Tipp: Machen Sie aus Ihrer Stellensuche ein Projekt! Hören Sie auf, flüchtig im Nebel zu stochern, sondern gehen Sie zielgerichtet und planvoll vor. 6 Ideen, wie Sie echt interessante Stellen finden und Ihre Motivation in der Bewerbungsphase hoch halten:
1. Finden Sie die richtigen Suchbegriffe
Gezielt suchen gelingt nur, wenn Sie selbst einigermaßen genau wissen, wonach. Was sind passende Begriffe für Positionen, die Sie in Suchmaschinen eingeben können? Denken Sie hierbei auch quer. Wie könnte Ihre Ziel-Position in anderen Unternehmen noch genannt werden? Oft ist in den Stellenbörsen auch eine Suche der Position auf Deutsch und auch Englisch nützlich. Variieren Sie ebenso nach Bereichen/Abteilungen und Aufgaben/Positionen. Ein Beispiel:
Unternehmensentwicklung, Business Development, Corporate Development, Business Analyst, Strategieentwicklung, Strategy, Inhouse Consulting, Consultant, Market Development …
Auch wenn es Unterschiede in den Schwerpunkten geben wird, erfordern diese Stellen bzw. Arbeitsbereiche alle ein ähnliches Kompetenzprofil.
Eine Möglichkeit, auf Ideen für Suchbegriffe zu kommen, ist z. B. in der erweiterten XING-Suche im Feld „Ich biete“ Ihre Kernkompetenzen einzutragen und sich anzusehen, in welchen Positionen die so gefundenen Mitglieder arbeiten.
2. Finden Sie die zu Ihnen passenden Arbeitgeber
Die Suche nach Positionen ist naheliegend. So ist jede Jobbörse aufgebaut. Doch was macht Ihren Wunsch-Arbeitgeber aus? Ein Bewerber sagte mir neulich, dass er nicht mehr in einem Großkonzern arbeiten wolle. Auf meine Frage, wie viele Bewerbungen er bisher an Konzerne geschickt habe, wurde es ihm bewusst. Es waren sehr viele darunter.
Schreiben Sie auf, was genau Ihren Wunsch-Arbeitgeber ausmacht. Die Unternehmensgröße, die interessanten Branchen, die Produkte oder Dienstleistungen, etabliert oder Start-up, international, die Region oder der Ort. Je klarer Sie sich selbst werden, umso gezielter können Sie suchen.
Manche Stellen werden heute gar nicht mehr in Jobbörsen ausgeschrieben, sondern nur auf den Karriereseiten der Arbeitgeber veröffentlicht. Werfen Sie einen Blick in die (digitalen) gelben Seiten und recherchieren Sie für Sie interessante potenzielle Arbeitgeber, zum Beispiel regional oder nach Branchen. Vielleicht haben Sie dann ja auch eine zündende Idee für eine überzeugende Initiativbewerbung.
3. Finden Sie die interessantesten Jobbörsen
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele verschiedene Jobbörsen es gibt? Es sind knapp 1.300. Wir alle kennen ein paar große oder regional bekannte Portale, doch die Welt der Jobbörsen ist riesig! Ob die Spezial-Jobbörse für die HiFi-Branche, das Portal für Bauingenieure oder die Job-Suchmaschine für Stellen in Non-Profit-Organisationen.
Hier habe ich inzwischen über 100 Jobbörsen gesammelt, doch investieren Sie am besten selbst ein paar Stunden in Google und sehen sich im Dschungel der Jobbörsen genauer um. Nach Regionen, nach Branchen oder auf Basis Ihrer Ausbildung. Eine umfassende Übersicht nach Branchen bietet auch Crosswater Job Guide.
Sie werden viele kleine Portale finden, in denen die Dichte der für Sie interessanten Stellen höher ist als in den Massen-Portalen. Manche Positionen werden Sie jedoch auch nur in den großen Jobbörsen finden.
Vielleicht finden Sie auch Gefallen an einer sogenannten Meta-Suchmaschine, wie etwa kimeta oder adzuna, die auf andere Jobbörsen und teilweise auch auf Karriere-Seiten von Arbeitgebern zugreifen.
Ich empfehle für die Suche einen gezielten Mix aus großen und spezialisierten Jobbörsen, um sowohl breit als auch tief, jedoch nicht einseitig den Markt an Stellenangeboten zu sichten.
4. Finden Sie alternative Bewerbungswege
Wer sagt, dass Sie Ihren nächsten Job nur über die klassische Stellensuche in Jobbörsen finden? Nehmen Sie sich die Zeit, gezielt über andere Bewerbungsstrategien und -wege nachzudenken.
Ob Job- und Karrieremessen, auf denen Sie direkt mit Arbeitgebern in Kontakt kommen, oder Gespräche mit Freunden, (Ex-)Kollegen oder der Familie, die mit Ihnen Augen und Ohren offen halten können, oder der gezielte Kontakt zu Ihnen heute noch unbekannten Menschen, deren Position, Erfahrungen oder Einfluss für Sie von Bedeutung sein könnten.
Per Netzwerk zum Job ist längst kein Geheim-Tipp mehr. Doch die meisten Bewerber sind auch hierbei nicht zielgerichtet und konsequent unterwegs. Bauen Sie solche Überlegungen systematisch in Ihren Bewerbungsprozess ein. Wie, das erfahren Sie weiter unten bei Punkt 6.
5. Gehen Sie regelmäßig in die Vogelperspektive
Ich stelle fest, dass sich viele Bewerber bei der Stellensuche im Laufe der Zeit immer weiter nach unten orientieren, also ihren Blick auf solche Jobs lenken, die eigentlich unter ihrem Niveau sind. Sie sind nach vielen Absagen so sehr frustriert, dass sie es einfach mit niedrigeren Stellen versuchen, um ganz sicher zum Gespräch eingeladen zu werden.
Eine falsche und nicht zielführende Strategie. Denn aus Sicht der Arbeitgeber erscheinen solche Bewerber objektiv als überqualifiziert – und erhalten ebenso Absagen.
Wenn Sie bemerken, dass Sie mit Ihrer Bewerbung nicht punkten, dann arbeiten Sie nicht nur an mehr Klarheit in Lebenslauf und Anschreiben, sondern überprüfen und ggf. verändern Sie auch einmal bewusst Ihre Blickrichtung bei der Suche.
Ein regelmäßiges Update einmal im Monat mit dem Blick aus der Vogelperspektive zeigt Ihnen, ob Sie bei der Stellensuche noch richtig unterwegs sind oder ob es Zeit wird, die Suchkriterien und auch Ihre Haltung zu sich selbst neu zu adjustieren.
6. Projekt Jobsuche: Machen Sie jeden Tag etwas anderes
Für jede etwas kompliziertere Aufgabe wird heute in Unternehmen ein Projekt aus dem Boden gestampft. Sie kennen das, oder? Warum machen Sie nicht auch Ihre Stellensuche und Bewerbung zu Ihrem eigenen Projekt?
Schluss mit täglichem Scrollen durch die immer gleichen Jobbörsen. Nehmen Sie sich vor, jeden Tag bewusst etwas anderes zu tun und erstellen Sie sich Ihren individuellen Plan:
Machen Sie nächsten Montag zum Monster-Tag und suchen gezielt nur dort. Dienstag könnte Ihr Köln-Tag sein, wenn Sie regional suchen. Recherchieren Sie alle in Frage kommenden Arbeitgeber in Köln an diesem Tag und schauen sich auf deren Webseiten um. Mittwoch könnte ein Non-Profit-Organisationen-Tag sein, sofern solche Arbeitgeber für Sie interessant sind. Donnerstag könnte der Anschreiben-Tag sein, an dem Sie Ihr Bewerbungsschreiben gezielt optimieren. Freitag könnte Ihr Social-Media-Tag sein, an dem Sie Ihre Netzwerke sichten und Kontakte reaktivieren.
Dies sind nur Beispiele. Sie haben sicher auch noch viele andere Ideen, was Sie wann tun können, um Ihrem neuen Job jeden Tag gezielt ein Stück näher zu kommen.
Vielleicht kommen auch Vorstellungsgespräche dazwischen oder spontane Aktionen, die wichtiger als Ihr Plan sind. Dann passen Sie Ihren Projektplan einfach an. Finden Sie Ihren eigenen Weg, der für Sie sinnvoll ist, um planvoll im Projekt Stellensuche vorzugehen.
Viele Bewerber sind damit nicht nur schneller erfolgreich, sondern sie berichten mir, dass es so weniger frustrierend und langweilig ist. Und die eigene Motivation steigt, dabei zu bleiben. Denn schließlich können Sie am Ende des Tages Erfolge messen und einen Haken an Ihre Tagesaufgabe setzen.
Stellensuche: Finden statt suchen – Ihre Haltung entscheidet!
Wie so oft in meinen Beiträgen ist auch bei der Stellensuche für mich die eigene Haltung als Bewerber der entscheidende Schlüssel zum Erfolg.
Sind Sie ziellos, frustriert und gelangweilt unterwegs oder sind Sie zielgerichtet, neugierig, selbstbewusst und offen für Neues?
Haben Sie richtig Lust, die Stelle zu finden, die Ihren persönlichen Stärken, Werten und Zielen gerecht wird? Und den Arbeitgeber, der Sie wertschätzt und bei dem Sie in den nächsten Jahren glücklich, gesund und motiviert Ihren Weg gehen können? Dann …
Suchen Sie nicht, was Sie finden, sondern finden Sie, was Sie suchen.
Kompliment, Bernd Slaghuis, alle praxisorienterten Tips zur Jobsuche haben Sie wunderbar auf den Punkt gebracht. Die Herangehensweise als „Projekt“ habe ich persönlich auch immer wieder propagiert, wird aber in den einschlägigen Tips oft vergessen. Und noch etwas: Bewerber sollten sich von Absagen oder fehlenden Rückäusserungen der Arbeitgeber nicht entmutigen lassen – das ist ganz normal und gehört zum Tagesgeschäft. Die Projektidee ist ein wichtiger Bestandteil der Eigenmotivation.
Viele Grüße,
Gerhard Kenk
Vielen Dank, Herr Kenk, auch für Ihre Ergänzungen. Das sehe ich genauso und ist sehr wichtig für die Haltung als Bewerber.
Viele Grüße
Bernd Slaghuis
Schön, dass Sie es mal wieder auf den Punkt gebracht haben. Neu war das alles nicht. Sollte eigentlich jedem Suchenden klar sein. Aber gut, als Anhalt oder um wieder auf den Kurs zu kommen gut geeignet.
Ob man allerdings gerade etwas wie die Suche nach einer neuen Stelle in so etwas unpersönliches und rein auf Fakten beruhendes wie ein Projekt packen muss, weiß ich nicht.
Gerade bei der Stellensuche sollte man mehr als nur die reinen Fakten beachten.
Ein Projekt dagegen beachtet kein „Bauchgefühl“. Keine Emotionen. Abgesehen davon definiert sich ein Projekt über ein Start- und Endedatum, sowie die zu Verfügung stehenden Finanzmittel. Das sehe ich bei eine Jobsuche allerdings nicht als gegeben. Oder weiß jemand, zu welchem Datum er/sie wieder einen Jab hat? Ich jedenfalls wusste das nie.
Ist man nicht gerade in der Existenz bedroht, kommen auch Punkte wie eigene Einstellung, „Bauchgefühl“ und Selbstverwirklichung mit ins Spiel. Und um einen Job gut machen zu können, müssen nach mener Meinung diese Punkte stimmen. Da hilft auch kein noch so toller Titel oder ein tolle Gehalt. Unzufriedenheit zerstört auf Dauer jede Motivation.
Gut, zurück zum Thema.
Die Suchmaschinen wie auch die Metasuchmaschinen sind heute ein recht gutes Werkzeug. Allerdings überschwemmen Sie den Suchenden mit jeder Menge redundanter Anzeigen. Teils offen erkennbar (da vom gleichen Unternehmen in verschiedenen Börsen veröffentlicht) teils mehr oder weniger versteckt (da von Vermittlern mit und ohne Auftrag veröffentlicht).
-Mir ist auch klar, dass Job-Suche Arbeit ist.- Aber gerade diese vermeidlich vielen Stellenanzeigen, die dann doch immer wieder nur auf eine Stelle zurück geführt werden können, gaukeln ein Job-Angebot vor, das gar nicht existent ist. Und bei den suchenden Unternehmen entsteht der Eindruck, dass es reichlich Bewerber gibt und deshalb das Gehalt gedrückt werden kann.
Ob das nur in meinem Bereich oder ob das generell so ist, habe ich nicht überprüft. Aber ich denke, dass das der Fluch der Internet-Suchmaschinen ist.
Bei all der Job-Suche sollte man auch nie vergessen Alternativen in Betracht zu ziehen. Es besteht sicherlich auch immer die Möglichkeit sich selbstständig zu machen. Auch wenn es nur zur Überbrückung ist. Jeder hat in seinem Berufsleben Erfahrung gesammelt von denen andere profitieren und lernen können.
Zumindest kann man dann durchhalten, bis man ein Job-Angebot bekommt, dass wirklich zu einem passt.
Ich untersuche jede Stellenanzeige nach bestimmten Merkmalen.
1.a Was wird gesucht?
1.b Was suche ich?
2.a Wer sucht (Unternehmen oder Vermittler)?
2.b Will ich überhaupt für dieses Unternehmen tätig werden?
2.c Bei Vermittlern/Zeitarbeitsfirmen/Ing.-Büros:
Geben die Ausschreibungen Anhalt darauf, dass es sich tatsächlich um eine ausgeschriebene Stelle handelt oder sollen damit nur deren Bewerberdatenbanken aufgefüllt werden? -Ja, das gibt es zu Hauf.-
3. Entspricht die Ausschreibung eines Unternehmens dem eines oder mehreren Vermittlern? Dann fliegen die Vermittler erst mal raus. Was aber nicht bedeutet, dass dort nicht telefonisch nachgefragt wird!
4. Die verbleibenden Ausschreibungen sichten und jeweils mit Für- und Wiederliste bewerten. -Sowohl sachlich als auch gefühlsmäßig.-
5.1 Die Stellen, wo man ein schlechtes Gefühl hat, sollte man erst mal außen vor lassen. -Ggf. später telefonisch nachhaken.-
5.2 Die Stellen, wo man ein gutes Gefühl hat, gleich bewerben.
5.3 Die Stellen, wo man sich uneins ist, sollte man telefonisch nachfragen und sich dann entscheiden.
Wichtig dabei ist, dass man seine eigenen Vorstellung, Wünsche und Bedürfnisse weiß und nicht verrät. Es muss Positionen geben, die nicht verhandelbar sind.
Es muss Positionen geben, die im gewissen Maße verhandelbar sich.
Es muss positionen geben, auf die man verzichten kann.
Aber die Hauptsache ist, dass man ehrlich zu sich selber ist!
Hallo Herr Ende,
danke, dass Sie immer so ausführlich kommentieren.
Ja, das sollte klar sein, ist es aber vielen Bewerbern nicht. Vor allem, wer länger sucht, der schleift Gewohnheiten ein, die von alledem wegführen.
Zum Thema Projekt: Ja, über das definierte Ende habe ich beim Schreiben auch nachgedacht und bin über meinen Perfektionismus gesprungen, da ich das Bild „Projekt“ schön fand. Aber stimmt, die klassische Projekt-Definition lässt sich nicht 1:1 übertragen. Einen Punkt sehe ich anders: Wer sagt, dass Emotionen in Projekten nichts zu suchen haben? Ich finde gerade, dass Projekte heute nicht mehr nur Zahlen, Daten, Fakten sein sollten, sondern vor allem mehr Emotionen bedürfen, um erfolgreich (temporäre, einmalige) Zusammenarbeit zu gestalten. Grundsätzlich bin ich bei Ihnen, dass das Bauchgefühl als Bewerber sehr wichtig ist – ob wir daraus nun ein Projekt machen oder nicht, um jeden Tag planvoller vorzugehen ;)
Viele Grüße
Bernd Slaghuis
Was m.E. der wichtigste Punkt ist: sich entscheiden: Bis dann und dann habe ich eine neue Stelle. Dann die Tipps beherzigen und auf das Ziel losgehen. Ohne Wenn und Aber. Go for it!
Lieber Herr Slaghuis, danke für Ihr tolles Input. Eine Ergänzung meinerseits: ich stelle meinen jobfindenwollenden ;) Kunden u.a. auch folgende Fragen: „Gibt es jemanden in Ihrem Umfeld, dessen Job Sie gerne hätten?“ Wenn ja, WARUM hätten Sie diesen Job so gerne und WELCHE Ihrer Fähigkeiten sind mit diesem Job kompatibel? WAS genau fasziniert Sie an diesem bestimmten Job. Ich hab nämlich festgestellt, dass VIELE gar nicht so richtig wissen, WAS genau sie FINDEN wollen. Auf diese Weise gab es schon einige sehr erfreuliche Ergebnisse. Schöne Grüße Eva Kaufmann
Liebe Frau Kaufmann,
danke für Ihre Ergänzungen. Die Fragen zum Umfeld sind super und weiten den Blick. Ja, das „was will ich überhaupt?“ ist die Basis. Je klarer das ist, umso einfacher ist die Suche – also das Finden ;-) im Anschluss.
Viele Grüße
Bernd Slaghuis
Vielen Dank für die 6 sehr sehr hilfreichen Tipps! Ich bin seit 2 Monaten auf der Suche nach einem neuen Job, wurde aber bisher noch nicht wirklich fündig, da ich viel falsch gemacht habe. Werde Ihre 6 Tipps befolgen ! Danke :-)
Das Finden passender Stellen – oder anders herum: Mitarbeiter – könnte einfacher sein, wenn die Unternehmen Quereinsteigenden eine Chance geben würden und beim Inserieren nicht alle Stichworte anklicken. Wie bekommt man beim Begriff „Innovation“ Positionen im Bereich Pflege angezeigt und seit wann ist Technologiemanagement/Innovationsmanagement mit Programmieren gleichzusezen?
Vielen Dank für die interessanten Tipp’s hier im Forum. Allerdings ist mir bei meiner Jobsuche aufgefallen, dass viele Firmen so spezielle Anforderungsprofile erstellen, die wahrscheinlich nur eine theoretisch in der eigenen Firma geschulte Person erfüllen kann. Das fängt mit speziellem Branchenwissen an und geht dann über spezielle Software und spezielle Branchentechnik weiter. Die Firmen vergessen, dass jede andere Firma, sogar Mitbewerber teilweise völlig anders aufgestellt sind, sei es strukturell, prozesstechnisch oder in der Ausstattung. Also, wie soll man als Bewerber darauf reagieren? Was ist ein K.O-Kriterium? Eine von 20 Fähigkeiten passt nicht? Rückmeldungen gibt es nicht und so bleibt teilweise leider nur das Gießkannenprinzip in der Hoffnung auf einen Treffer. @ Dr. Bernd Slaghuis: Haben Sie einen konkreten Tipp, ab welcher Anzahl erfüllter Kriterien sich eine Bewerbung lohnt?
mfg Jens Magiera
Hallo Herr Magiera,
ja, oftmals wird es auch genau so sein, wie Sie es beschrieben haben, dass Stellen ausgeschrieben werden, bei denen die Entscheidung eigentlich feststeht, dass sie mit einem internen Mitarbeiter besetzt werden (aber öffentlich ausgeschrieben werden müssen). Aus Sicht des Unternehmens ist es dann logisch, die Ausschreibung möglichst spitz auf den Mitarbeiter zuzuschneiden.
Eine Personalerin sagte mir mal, dass sich Bewerber ab 60% Passung zur Stellenausschreibung bei ihr bewerben sollten. Das fände ich zu generell, denn m.E. kommt es auch auf die Gewichtung und Relevanz der Anforderungen an. Was zuerst bzw. oben in der Ausschreibung steht, das ist i.d.R. am wichtigsten. Erfüllen Sie hier die ersten drei Kriterien nicht, aber dafür den Rest, wäre es wahrscheinlich wenig sinnvoll, eine Bewerbung abzuschicken.
Viel wichtiger finde ich jedoch das eigene Gefühl, ob SIE sich den Job zutrauen und dort erfüllt ist, was Ihnen wichtig ist. Wenn ja, dann würde ich überlegen, wie Sie das mit einer guten Bewerbungsstrategie „verkaufen“.
Viele Grüße
Bernd Slaghuis
Hallo Herr Slaghuis,
danke für den erhellenden Beitrag. Insbesondere den Punkt Nr. 2 (passende Arbeitgeber) finde ich sehr wichtig. Aus meiner Sicht ist es zielführend, sich intensiv mit dem Unternehmen und der Unternehmenskultur zu beschäftigen und auch mit Mitarbeitern im Vorfeld zu sprechen.
Nicht zuletzt sollte vor einer Bewerbung auch ein persönlicher Kontakt (z.B. durch ein Telefonat) erfolgt sein. Es ist manchmal sehr schwierig bzw. aufwändig durchzukommen oder die Informationen zu erhalten, die man benötigt. Doch es lohnt sich, hier nicht lockerzulassen und sich nicht nur über den Webauftritt des Unternehmens zu informieren.
Viele Grüße
Silvia Schäfer
Schöne Artikel. Danke für den erhellenden Beitrag. Allerdings ist mir bei meiner Jobsuche aufgefallen, dass viele Firmen so spezielle Anforderungsprofile erstellen, die wahrscheinlich nur eine theoretisch in der eigenen Firma geschulte Person erfüllen kann.
Vielen Dank für den informativen Beitrag. Bei der Jobsuche muss man wissen, was man möchte. Die Stellenausschreibungen und Anforderungsprofile sagen meistens viel aus, um zu sehen, ob das mit den eigenen Vorstellungen passt. Man kann dazu jedoch auch professionell beraten werden und sich die Arbeit somit erleichtern
Hallo und danke für den tollen Artikel.
Es ist schwer sich einen Job zu suchen.
VG Frank
Sehr informativer Beitrag.
Gute Stellenangebote sind sehr selten.
Ich würde mich auf paar Seiten informieren.
Grundsätzlich sollte man einen Jobwechsel rechtzeitig planen und die bestmöglichen Alternativen ausmachen, die man durch den Filter der eigenen Kriterien auswiegen muss. Erst wenn alle Fragen beantwortet sind, sollte man sich für den Job entscheiden, der richtig zu einem passt. Was muss mein Job an Must-Have-Kriterien erfüllen und was sind daneben Nice-to-Have-Kriterien? Darauf kommt es an – sich eine Arbeit zu suchen, die man dann auch gerne macht, in die man täglich mit gutem Gefühl hingehen kann! Denn etwas mit Freude und großem Interesse zu tun, ist die beste Voraussetzung, im Job auch richtig gut zu werden – und: wer tut, was er liebt, für den wird auch kaum eine Arbeit zu schwer oder zu belastend! Viele fragen: Was ist ein guter Job und denken dabei an Image, Sicherheit etc., anstatt zu fragen, wie sieht für mich ganz persönlich der ideale Job aus? Denn Jobs, die nicht zu mir passen, werden auf Dauer belastend und machen krank.
Die Stärken werden dann wichtig, wenn ich genau weiß, wo ich hin will, um mich gut zu verkaufen. Da gilt dann: „Tu Gutes und sprich darüber!“ Nur so wird mein Mehrwert für Arbeitgeber erst sichtbar!
Einen wichtigen Punkt hast du auch angesprochen: Vor der Bewerbung sich eingehend über den Dienstgeber zu informieren ist immens wichtig… so spart man sich und dem Unternehmen unnötige Bewerbungen, Zeit und Nerven.
Besten Dank für die vielen Informationen. Zum Glück gibt es ja heute viele nationale und regionale Portale auf denen man auch Jobs einstellen und finden kann. Ich denke es ist daher durchaus leichter auch mal einen Job im Sarganserland oder in der Nähe von Berlin zu finden, wenn man was Spezielleres möchte.
Ein toller Artikel Herr Slaghuis! Die Betrachtung der Jobsuche als eine Art Projekt zu betrachten empfinde ich (im Nachhinein) als sehr attraktiv.
Ich befand mich nach Abschluss meines Studiums relativ lange auf der Suche nach einem Job. Mir half damals leider weder die Suche bei den großen Jobbörsen wie Xing, Monster etc. noch die Recherche in Zeitungen. Letztendlich waren es für mich jedoch kleinere Jobportale wie zum Beispiel die Seite workpool-jobs (https://www.workpool-jobs.de/) wo es mir gelang durch einen kleineren Pool an Mitbewerbern schnell einen Job zu finden.
Während man sich in einem Job befindet, halte ich Networking für das A und O um für den späteren Fall eines Arbeitswechsels schon über das berühmte Vitamin B zu verfügen! Hierbei sind grade die Sozialen Netzwerke ein große Erleichterung.
Welches Element halten Sie bei der Jobsuche persönlich für am wichtigsten?
Ich freue mich auf Ihre nächsten Artikel.
Viele Grüße
Jerome
naja schöner Beitrag, der jedoch heute nicht mehr ganz so zutreffend ist. Ich habe mich vor einigen Jahren überall mit tollem Lebenslauf angemeldet und hochgeladen und ich bekam auch Anfragen aber leider darunter 90 prozent unseriöse Firmen. Viele Datensammler und Jene junge Firmen, die junge Menschen kontaktieren, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, um eventuell später Produkte verkaufen zu können. Nur 1-2 seriöse und echte Stellen, jedoch unterirdisch bezahlt. 1500 Euro brutto
Ich bin momentan auf der Suche nach passenden Stellenangeboten. Aber mir gefällt der Hinweis, das man sich auch Überlegungen machen sollte bei welchem Arbeitgeber man anfangen möchte. Ich werde mir mal Gedanken zu meinem Wunscharbeitgeber machen.